Unter "Vertical Farming" versteht man eine Zukunftstechnologie, die Massenproduktion von landwirtschaftlichen Produkten in mehrstöckigen Gebäuden mitten in einer Stadt ermöglichen soll. Kürzere Transportwege und geringerer Flächenverbrauch würden diese Methode der Landwirtschaft nachhaltiger machen.
Die Zukunft ist längst Gegenwart, denn in Südkorea wird bereits eifrig geforscht, um so schnell wie möglich diese Technologie serientauglich zu machen. Angesichts der Abhängigkeit der konventionellen Landwirtschaft an externen Klimabedingungen und Wetterphänomene und angesichts der zu ernährenden Weltbevölkerung auf den ersten Blick eine gute Idee.
Die Idee ist allerdings nicht ganz neu, sie stammt aus New York aus den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Im Pilotprojekt in Südkorea, das derzeit stattfindet, läuft alles sehr umweltfreundlich ab. Solarzellen liefern die Energie, das Wasser ist in einem geschlossenen Kreislauf und wird sozusagen "recycelt". Und das Beste an allem: es werden keine Pflanzenschutzmittel benutzt. Tatsächlich wird der genutzte Boden sterilisiert, so dass der Einsatz von Chemikalien und Pestiziden nicht mehr notwendig ist. Gute Nachricht für den Verbraucher, schlechte Nachricht für die Giftmischer von Bayer, BASF, Syngenta und Co.
So einige Fragen bleiben aber noch zu klären bis das Projekt marktreif ist. Einer davon wäre der Preis. Tatsächlich nämlich ist der einmalige Bau eines solchen Hochhauses nicht billig. Es wird Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis sich die Produktion rentiert und bis Gewinne eingefahren werden. Angesichts dem Hunger in der Welt und angesichts immer knapper werdender Flächen sowie dem Schaden den die konventionelle Landwirtschaft an Umwelt und Gewässern anrichtet, sollten alle erdenklichen Anstrengungen unternommen werden, damit diese Zukunftstechnologie keine Utopie bleibt.