Wer hat es nicht schon mal erlebt. Ein Vogel fliegt gegen eine Glasscheibe und fällt zu Boden. Er hat das Glas nicht rechtzeitig erkannt oder die Umgebung reflektiert sich in der Scheibe und täuscht dem Vogel einen Lebensraum hinter der Glasscheibe vor. Oft endet das tödlich, wie das Foto links zeigt. Alle diese Vögel (vor allem Singdrossel und Rotkehlchen) sind in eine riesige Glasscheibe des Berlin-Brandenburg Flughafens geknallt.
Dabei kann man doch gerade bei Neubauten (wie dem Flughafen Berlin-Brandenburg) auf neues Wissen zurückgreifen. 2005 wurde ein Vogelschutzglas entwickelt, das UV Licht reflektiert. Für Menschen ist kaum ein Unterschied zu normalem Glas erkennbar.
Hat man kein solches Vogelschutzglas, so kann ein verbesserter Vogelschutz zum Beispiel erreicht werden durch eine Reduzierung der Durchsicht, durch halbflächige Markierungen oder Sichtblenden. Will man Glasscheiben ungefährlich machen, muss man sie mit Mustern versehen. Zuhause kann man die Fenster mit Aufkleber versehen, mit Dekorationen aller Art und mit Glasmalereien. Ausserdem werden schmutzige Fenster von den Vögeln besser erkannt als saubere. Somit hat man dann auch eine Entschuldigung parat, wenn man mal gefragt wird, warum die Fenster nicht geputzt sind.
Mehrere Millionen Vögel sterben jährlich an Glasscheiben. Viele werden aber gar nicht gefunden, wenn die Katze oder der Fuchs schneller war. Zwar sterben durch Kollisionen mit Kraftfahrzeugen und durch Pestizide wesentlich mehr Vögel als durch Glasscheiben (laut einer amerikanischen Studie), dennoch sollte man versuchen so viele Gefahrenquellen wie möglich zu entschärfen. Denn jeder hört doch gerne im Frühling dem Singen der Vögel zu.