Selten waren Tierschützer und Naturschützer so euphorisch und zufrieden als nach der letzte Woche zu Ende gegangenen Artenschutzkonferenz in Bangkok. Selten zuvor wurde Artenschutz vor wirtschaftliche Interessen gestellt. Auch wohl deshalb sprechen einige von einer kleinen Sensation in Bangkok.
Millionen Haie werden jedes Jahr getötet. Die meisten davon werden zu Haifischflossensuppe verarbeitet. Seit Jahren versuchen verschiedene Staaten wie die USA und die EU auf den Cites (Convention on international trade of endangered species) Konferenzen einen besseren Schutz für bedrohte Haie durchzusetzen. Aber Fischerei ist halt ein lukratives Geschäft. Umso erfreulicher, dass es dieses Jahr mit Hilfe von afrikanischen und südamerikanischen Staaten gelungen ist, eine erforderliche Zweidrittelmehrheit zusammen zu bekommen. Fünf Haiarten, darunter Hammerhaie, Heringshai und Weissspitzen Hochseehai bekommen besseren Schutz. Mit ihnen darf nur noch unter strengen Auflagen gehandelt werden. Ebenfalls beide Mantarochen Arten schaffen es auf Anhang II der Konvention. Der Handel mit Sägefischen wurde sogar komplett verboten.
WWF Experte Volker Homes spricht von einem historischen Ergebnis. Seit 40 Jahren gibt es das Washingtoner Artenschutzübereinkommen Cites, das jetzt 178 Vertragsstaaten unterschrieben haben. 2013 war eine der erfolgreichsten Konferenzen seit langem. 50 Schildkrötenarten bekommen besseren Schutz, der Handel mit afrikanischen Seekühen wurde verboten, der mit neuseeländlichen Grüngeckos eingeschränkt. Auch beim Tropenholz machte man grosse Fortschritte. Der Handel mit fast 200 verschiedenen Holzarten wurde zumindest eingeschränkt.
Eisbär einziger Verlierer der Konferenz
Der Handel mit Eisbärenfellen ist zwar schon eingeschränkt, dennoch wurde dem Eisbär von einer Mehrheit der anwesenden Staaten ein Totalschutz verwehrt. Somit kann Kanada weiterhin begrenzt Eisbären töten und mit Trophäen handeln. Die EU hatte sich in dieser Angelegenheit enthalten, für viele Tierschützer unverständlich.
Bald Sanktionen wegen illegalem Handel?
Trotz Verbot ist Nashorn und Elfenbein auf dem Schwarzmarkt stark verbreitet. Für viele afrikanische Staaten eine Katastrophe, verlieren sie doch damit ihr Naturerbe und ihre Tourismuseinnahmen. China, Vietnam, die Phillipinen, Malaysia und Gastgeberland Thailand wurden gerügt, weil sie zu wenig gegen den florierenden Schmuggel unternehmen. Auch Kenya, Tansania und Uganda als Herkunftsländer müssen nun mehr tun. Als letztes Mittel kann die Staatengemeinschaft Wirtschaftssanktionen gegen ein Land verhängen, das nicht genug gegen den illegalen Handel tut. Gegen Westafrika Guinea wurde solche Sanktionen letzte Woche beschlossen wegen illegalen Handels mit Menschenaffen.