Erstmals seit dem 16.Jahrhundert ist wieder eine Wisentherde in Deutschlands Wälder unterwegs. Am 11.April wurde der Zaun des Auswilderungsgeheges im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen geöffnet und seitdem dürfen sich erstmals seit mehr als 300 Jahren die bis zu einer Tonne schweren Pflanzenfresser wieder frei in Deutschland bewegen. Die derzeit 8 Tiere umfassende Herde wird aber genau überwacht.
Bis auf 12 Tiere waren die europäischen Wisente Anfang des 20.Jahrhunderts ganz ausgerottet. Mit aufwendigen Zuchtprogrammen konnte die Art erhalten werden. Neben einigen tausend Exemplaren in Zoos und Wildparks gibt es auch wieder Wisente in freier Wildbahn in Polen und Weissrussland. Das Projekt in Nordrhein-Westfalen ist aber bisher einzigartig in Westeuropa.
Möglich machte dieses Projekt Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, der bereits vor 10 Jahren die Idee dazu hatte. Ein Grossteil des Waldes, in dem sich die Tiere jetzt bewegen, gehört ihm. Dennoch wurden ihm in den letzten 10 Jahren so viele Steine in den Weg gelegt, dass er mehrmals fast aufgegeben hatte. Viele Fragen mussten beantwortet werden und nun hat es doch geklappt. Es gibt wieder Wölfe in Deutschland, es gibt wieder Elche in Brandenburg, es gibt wieder Luchse in freier Wildbahn und nun sind auch die grössten Landsäugetiere Europas wieder in den Wäldern Deutschlands anzutreffen.