Jedes Jahr sterben in Deutschland hundertausende Wildtiere bei der Mahd. Das meldet der Naturschutzbund Deutschland. Gerade zu dieser Jahreszeit sind hauptsächlich Rehkitze und Feldhasen davon betroffen. Aber auch die Nester und Jungvögel von teils hochgradig bedrohten Vogelarten werden vom Mähdrescher gehäkselt. Landwirtschaftliche Wiesen werden mittlerweile mehrmals jährlich gemäht. Für Junghasen und Wiesenbrüter tödlich.
So ist es kein Wunder, dass es kaum noch Rebhühner gibt, der Kiebitz auf der roten Liste steht und die einst weit verbreitete Feldlerche immer seltener wird. Es gibt Agrarumweltprogramme, die den Landwirt dafür finanziell entschädigen, wenn er seine Wiese erst später mäht und wenn er Rücksicht auf Vogelnester nimmt. Diese Massnahmen sind lobenswert und wichtig, aber offenbar nicht ausreichend. Tierschutzgesetze und zahlreiche Gerichtsurteile verpflichten Landwirte dazu, die Felder und Wiesen vor der Mahd abzusuchen. Doch viele halten sich nicht daran. Viele Jäger und Tierschützer helfen den Landwirten dabei, die Felder nach Rehkitzen und Hasen abzusuchen, aber dann müssen sie darüber informiert werden, wann gemäht wird.
Übrigens: auch die private Wiese muss nicht jede Woche gemäht werden. Eine aufgeräumte Landschaft ist eine langweilige leere Landschaft.