Vor allem am Niederrhein und im Münsterland werden Greifvögel nach wie vor illegal verfolgt. Im ersten Halbjahr 2013 ist die Wilderei in Nordrhein-Westfalen sogar gestiegen. 74 vergiftete, abgeschossene oder mit Fallen gefangene Greifvögel wurden entdeckt. Doppelt so viele als im gesamten Jahr 2012. Dabei waren auch 2 besonders seltene Rotmilane. NRW ist das einzige Bundesland, dessen Polizei eine eigene Stabstelle Umweltkriminalität hat.
Deshalb liegen auch nur für dieses Bundesland konkrete Zahlen vor. Greifvogelverfolgung dürfte aber bundesweit, beziehungsweise europaweit ein Problem sein. Giftköder sind eine ernst zu nehmende Gefahr für die öffentliche Sicherheit, weil auch Haustiere oder gar Kinder gefährdet sind. Hier werden oft längst verbotene Substanzen benutzt wie Carbofuran. Es ist also keine Ordungswidrigkeit, sondern eine Straftat solche Köder auszulegen. Unverständlich deshalb die manchmal geringe Bestrafung, wenn solche Täter erwischt werden. Alle bisher bekannten Fälle, die vor Gericht verhandelt wurden, betrafen ausnahmslos Taubenzüchter und Jäger, die in Greifvögeln Konkurrenten und Geflügelschädlinge sehen und diese "loswerden" wollen.