Das Hochwasser hat sich zurückgezogen, die Aufräumarbeiten dauern teilweise noch an. Naturschutzverbände in Deutschland appellieren nochmals an die Politik, den Flüssen wieder mehr Platz zu geben und natürliche Überflutungsflächen zu schaffen. Viele Auenlandschaften wurden zerstört für Siedlungen und landwirtschaftliche Flächen. Ein Fehler der Vergangenheit. Es gibt einige Projekte an Elbe und Havel, wo Flüsse renaturiert werden und Auenwälder wiederhergestellt werden.
Viele dieser Projekte stossen auf Skepsis bei Anwohnern und vor allem bei Landwirten. Denn Land ist ein knappes Gut in Deutschland. Angesichts der Milliardenschäden durch die Hochwasser von 2002 und von diesem Jahr werden die Stimmen aber lauter, die mehr natürlichen Hochwasserschutz fordern.
Man braucht ein Bundesprogramm für mehr Naturschutz an Flüssen, so der deutsche Naturschutzbund Nabu. Bundeswasserstrassen (für die Schifffahrt) müssten auf ihren volkswirtschaftlichen Nutzen überprüft werden. Ineffiziente Bundeswasserstrassen sollten renaturiert werden.
Für seine Forderung „Taten statt warten – für lebendige Flüsse“ warb der NABU am 25.Juli im Berliner Regierungsviertel gemeinsam mit Künstlern: Die aus dem vom Juni-Hochwasser betroffenen Magdeburg angereiste Breakdance-Crew „Flowjob“ setzte das Motto „Lebendige Flüsse“ in einer Performance auf dem Gehweg zwischen Reichstagsgebäude und Paul-Löbe-Haus um.