Er ist in den USA das mächtigste Gesetz, um bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schützen, der Endangered Species Act. 1973 wurde dieses Naturschutzgesetz von Präsident Richard Nixon unterschrieben und jedes Jahr wird am 3.Freitag im Mai der Endangered Species Tag gefeiert. Aber es ist auch das umstrittenste und hart umkämpfste Gesetz der letzten Jahre. Industrie und Wirtschaft, vor allem der mächtigen Erdöl-und Gasindustrie, ist es ein Dorn im Auge.
Dabei hat der Endangered Species Act zahlreiche Spezies vor dem Aussterben bewahrt, von unscheinbaren Schmetterlingen über Meersschildkröten bis hin zu Buckelwalen. Selbst ausgestorben geglaubte Arten wie der Schwarzfussiltis (black-footed ferret) konnten im Bestand wieder zulegen, dank gezielter Ansieldungsprojekte und dem konsequenten Schutz ihrer Lebensräume. Der Endangered Species Act könnte aber zum Opfer seines eigenen Erfolges werden. Schon mehrmals haben Kongressabgeordnete und Senatoren, hauptsächlich Republikaner, versucht das Gesetz zu verwässern, um reine Wirtschaftsinteressen durchzusetzen auf dem Rücken bedrohter Tierarten. Was werden wird, wenn die Demokraten keine Mehrheit mehr im Senat haben oder Obama nicht mehr als Präsident Vetos gegen Naturzerstörung einlegen kann, das steht in den Sternen.
Auch in der EU gibt es mächtige Naturschutzgesetze, wie die Vogelschutzrichtlinie, Natura 2000, Fauna-Flora-Habitat Richtlinie oder die Wasserrahmenrichtlinie. Umweltschutz und Naturschutz wird hauptsächlich in Brüssel entschieden. Umso wichtiger sind deshalb die Europawahlen am 25.Mai. Verbraucherschutz, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz müssen im Interesse zukünftiger Generationen absolute Priorität haben.