Studien zeigen, dass seit 1990 immer mehr kleine Fische aus dem Meer geholt werden. So können sich Fischbestände nicht erholen und schrumpfen stattdessen weiter. Nachhaltigkeit sieht anders aus. Die EU will gegensteuern und hat im Nordeuropa und Westeuropa damit auch Erfolg. Dorsch, Scholle, Hering oder Sprotten geht es besser als noch Jahre zuvor. Aber in Südeuropa ist es viel schwieriger, weil es viele kleine Fischer gibt und weil sich Länder wie Spanien und Frankreich gegen zu viel Reformen wehren. Dadurch geht es mit Sardinen, Seehecht und Sardellen weiter bergab und auch für die betroffenen Fischer und Fischereiflotten wird die Situation immer schwieriger.
Fische dürfen erst ein paar Jahre nach der Geschlechtsreife aus dem Wasser geholt werden, warnen Wissenschaftler. Alles andere ist nicht nachhaltig. Wenig umweltfreundliche Fangmethoden, hoher Beifang und kurzfristiges Denken verschärfen das Problem. Möglicherweise muss einfach ein paar Jahre deutlich weniger gefischt werden, auch wenn das kurzfristig Arbeitsplätze kostet. Denn die Arbeitsplätze in der Fischerei können langfristig nur gerettet werden, wenn die Fischbestände gerettet werden. Dazu bedarf es auch mehr Kontrollen. Im Mittelmeer gibt es viele Häfen, wo die Fänge angelandet werden ohne offizielle Stellen zu passieren. Die Reformen der EU Fischereipolitik gehen in die richtige Richtung und zeigen erste Erfolge in Nordsee und Ostsee. Dort können Fischer teilweise sogar wieder grössere Fänge an Land bringen. Im Mittelmeer dagegen bleibt die Lage sehr angespannt. Die EU will auch den ungewollten Beifang von Meeressäugern und Seevögel deutlich reduzieren, dazu fördert sie zum Beispiel neue Ausrüstung für die Fischer mit bis zu 85 Prozent.