Kaum hat Jean-Claude Juncker seine neue Manschaft und deren Arbeitsprogramm für die nächsten 5 Jahre vorgestellt, schon hagelt es Kritik. Tatsächlich scheinen Umweltschutz und Nachhaltigkeit beim
neuen Kommissionspräsident auf der Agenda ganz unten zu stehen. Erstmals hat die Umweltabteilung keinen eigenen Kommissar, die Zuständigkeit für Medikamente soll dem Industrieressort
untergeordnet werden und der neue spanische Kommissar für Energie hat angeblich Anteile an einer Erdölfirma. Zu allem Überfluss sollen auch noch die europäischen Naturschutzgesetze
modernisiert werden. Ein Wortlaut, der dem ähnelt wie er seit Jahren von umweltfeindlichen Wirtschaftsvertretern gefordert wird. Es reicht, haben sich 46 Europaparlamentarier verschiedener
Fraktionen gedacht, und einen Brief an den Kommissionspräsidenten verfasst. Auch Martin Schulz, Präsident des Europaparlaments, fordert Nachbesserungen im Umweltschutz. Im 21.Jahrhundert, wo die
Menschheit mittlerweile 1,5 Erden für sich beansprucht gemessen an ihrem Ressourcenverbrauch, sollte die Wachstumspolitik des vergangenen Jahrhunderts auf den Prüfstand.