Die Intensivierung der Landwirtschaft hat in Europa zu einem Verlust der kleinen Bauernhöfe geführt. Vertreter der Bauernverbände argumentieren immer wieder, dass nur eine Steigerung der Produktivität den Hunger in der Welt bekämpfen könne. Das mag sein, aber tatsächlich verschlimmert die exportorientierte europäische Agrarpolitik die Situation in Entwicklungsländern sogar noch, indem die dortigen Kleinbauern ruiniert werden. Entwicklungshilfeorganisationen kritisieren seit Jahren, dass europäische Entwicklungspolitik und Agrarpolitik nicht aufeinander abgestimmt sind. Ganz im Gegenteil. Viel wichtiger wäre es den Menschen dort vor Ort zu zeigen, wie sie sich selbst versorgen können. Bauernverbände in Europa beklagen Naturschutzauflagen und Naturschutzgebiete, aber dass täglich zahlreiche Hektar Ackerland neuen Strassen und Industriezonen weichen müssen, wird ohne Achselzucken hingenommen. Wir brauchen eine Agrarpolitik, die den Bienen und Vögeln wieder Lebensraum bietet. Wir brauchen Bauern, die gesunde Lebensmittel für die Region produzieren und nicht für den Tank oder die Börse. Wir brauchen eine Politik, die endlich die richtigen Rahmenbedingungen schafft.