Ähnlich wie Wolf und Bär wurde auch der Luchs in weiten Teilen Europas ausgerottet. Nur in Skandinavien und Osteuropa konnten sich Bestände halten. Wiederansiedlungsprojekte gibt es in vielen Teilen Europas seit den 70er Jahren. Nicht alle hatten Erfolg. In den Vogesen könnte der Luchs ein zweites Mal ausgestorben sein, in Slowenien ist er durch Inzucht bedroht. In Österreich werden immer wieder Luchse gewildert oder verschwinden spurlos. In Bayern ist die Situation ähnlich dramatisch, einige Jäger dulden offenbar keinen natürlichen Konkurrent um Rehe in ihren Revieren. Überall in Mitteleuropa sind die Populationen isoliert, immer wieder fallen auch Luchse dem Strassenverkehr zum Opfer, wie kürzlich gleich 2 Tiere im französischen Jura. Erfolgreich bisher sind die Luchsansiedlungen in der Schweiz, wo es wieder über 160 Luchse gibt und im deutschen Harz. Dort breiten sich die Katzen wieder bis ins Weserbergland aus und nach Hessen, vereinzelt sogar in die Lüneburger Heide. Damit Luchse eine Chance haben, brauchen sie weiterhin gesetzlichen Schutz, Wanderkorridore und Akzeptanz bei der Jägerschaft.