Wer die letzten 20 Jahre die Entwicklung in Luxemburg verfolgt hat, der hat festgestellt dass mehr und mehr Wiesen und Weiden zubetonniert wurden für neue Strassen und Wohngebiete. In keinem
anderen Land der EU ist die Landschaft so zersiedelt wie in Luxemburg, nicht einmal im deutlich dichter bevölkerten Niederlande. Jeder konnte sein Häuschen mit Garten im Grünen bauen, jedes Dorf
bekam sein Industriegebiet und jeder Bauer durfte überall seine Ställe bauen. Umwelt oder Nachhaltigkeit war lange keine Priorität, bestenfalls in einzelnen Gemeinden. Luxemburg versäumte den Bau
von Kläranlagen und hat auch nicht zeitgemäss der EU einen nationalen Aktionsplan zum nachhaltigen Pestizideinsatz vorgelegt. Die luxemburgischen Gewässer sind in einem schlechten Zustand. 2009
waren gerade mal 7 Prozent der Oberflächengewässer in einem guten Zustand. Dafür waren zahlreiche Pestizide erlaubt, die bei Wissenschaftlern und Umweltschutzorganisationen wegen ihrer
Bedenklichkeit für Gesundheit und Umwelt auf schwarzen Listen standen. Umweltschutz war keine Priorität. Das sollte sie aber dringend werden.